Alte Aufbauberichte von Fansal

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  • Ich fand die Reviews von Fansal immer sehr unterhaltsam, die er vor etwa 10 Jahren auf der alten Seite veröffentlicht hat. Die Bilder hatten sich schon vor längerer Zeit verabschiedet, und der Rest ist jetzt natürlich der Abschaltung des Forums zum Opfer gefallen. Ich hoffe dass es okay ist, wenn ich ein paar der Texte hier reposte!


    8088 ARC-170 Starfighter


    *ding-dong-dingeling-dung* "Guten Tag, der Herr, kann ich Ihnen behilflich sein?" "Das will ich hoffen: Ich suche ein neues Raumschiff." "Da sind Sie hier goldrichtig. Wir von Junk & Trash bieten eine große Bandbreite an Weltraumfahrzeugen der unterschiedlichsten Preisklassen an. Haben Sie denn eine generelle Vorstellung davon, welche Art von Vakuumtransporter sie interessiert? Wir hätten da schnelle Jäger wie den A-Wing oder den Naboo Fighter in Gelb - ein echter Oldie. Wenn es ein bisschen luxuriöser sein darf, kann ich Ihnen den Hyena Droid Bomber empfehlen. Das eingebaute GPS-Gehirn übernimmt den Pilotensitz und Sie können im Frachtraum mit Lustsklavinnen aus der Jabba-Schule ein paar schöne Stunden verbringen. Und für das ganz dicke Portemonnaie bieten wir auch Kombis an: Dieser Sternenzerstörer hier hat weniger als 30.000 Lichtjahre auf dem Buckel und befindet sich immer noch in einem Top-Zustand!" "Also ich bräuchte etwas Schnelles mit einer ordentlichen Spannweite und mindestens Platz für drei Personen. Ach ja, und Waffen, jede Menge Waffen" *schaut sich um* "Da! Sowas wie das da!" *deutet auf einen Raumjäger* "Ah ja, ich verstehe. Leider ist dieses Modell nicht mehr vorrätig. Der ARC-170 Fighter, Ausgabe 7259, ja. Das war ein schönes Modell, ging Weg wie warme Semmeln! Wenn Sie dises Jäger haben wollen, müssen Sie schon zur eSpace-Bucht gehen und dort einen wesentlich höheren Betrag auf den Tisch legen als für das Nachfolgemodell: den ARC-170 Fighter 8088! Wenn Sie mal hier herüber kommen und sich das Modell näher anschauen wollen ..." "Aber der sieht doch genauso aus wie der alte! Und überhaupt: Soll ich mir mein künftiges Raumbeförderungsmittel etwa selbst zusammenbauen? Wo kommen wir denn da hin?!" "Aber nicht doch, wir haben extra dafür geschultes Personal, das den Aufbau für Sie übernimmt. Allerdings muss ich sie darauf hinweisen, dass das Design Modell 8088 durchaus von seinem Vorgänger abweicht, man könnte es geradezu einen drastischen Schritt in die richtige Richtung nennen." "Ach ja? Sieht mir eher so aus, als ob der Hersteller nur ein paar neue Sticker drauf geklebt hat, um zu verbergen, wie ähnlich sich die beiden Jäger tatsächlich sehen. Als ob solche halb durchsichtigen Aufkleber auch nur das Geringste verdecken würden." "Ganz wie Sie meinen, verehrter Herr. Darf ich Ihnen vorstellen: Unsere Techniker-Crew, die auf Wunsch auch den Pilotensitz übernimmt und das fertige Raumschiff zu einer Wurmloch-Parkgarage Ihrer Wahl fliegt." "Immerhin sehen diese Kerle fähig aus- WAS IST DENN DAS?!!" "Wie meinen?" "Wo kommt denn dieser Tintenfisch her? Sollte der nicht eher in einem Aquarium stecken? Oder wegen mir auch auf einem Teller liegen?" "Aber das ist doch kein Tintenfisch! Darf ich vorstellen: Kit Fisto." "Sehr angenehm, Herr Tintenfisto."


    "He du da! Wende mir ja nicht den Rücken zu! Ich bin ein zahlender Kunde und ich habe ein bisschen Respekt verdient, jawohl!" "Aber, aber, der gute Mann bereitet sich lediglich darauf vor, mit der Montage Ihres neuen Raumschiffs zu beginnen. Jedenfalls vorausgesetzt, sie können in der Tat zahlen." "Wie, was? Ach so. Hier, das ist meine Gold Platinum Hyper Master Ultra Card mit Zuckerguss. Buchen Sie den Kaufpreis einfach davon ab." "Sehr gerne der Herr: Sie haben Glück, dass wir das Modell gerade im Sonderangebot haben, denn normalerweise ist der ARC-170 fast schon ein wenig überteuert. Unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers, Sie verstehen?!"


    "Ich muss schon sagen, bisher überzeugt mich das alles noch nicht! Wo sind denn nun die Vorteile gegenüber dem alten Modell 7259?" "Ja also ... ähm ... nun da wäre ... öööh ..." "Mir würde es auch reichen, wenn Sie mir lediglich die Unterschiede aufzählen könnten." "Ah ja! Wie Sie gleich während des Fertigungsprozesses sehen werden, hat der Hersteller die Form des Jägers den neuesten Erkenntnissen aus dem Windkanal nach überarbeitet und das Raumschiff viel stromlinienförmiger gemacht." "Und was nützt mir das im Weltall, wo es keine Luft und keinen Wind gibt?" "Das ist eine sehr gute Frage! Die Antwort ist so klar und offensichtlich, dass ich sie glaube ich nicht mehr extra erwähnen muss. Kommen wir lieber zur Nase des Schiffes, die deutlich runder und hübscher aussieht als noch beim Vorgängermodell. Toll, nicht wahr? Außerdem besitzt der ARC-170 nun Raketen statt Bomben." "Mooooment! Was soll das heißen, der ARC besitzt jetzt Raketen statt Bomben? Was soll ich denn mit popeligen Raketen anstellen, wenn ich den Gartenzaun meines Nachbarn vom Orbit aus in Schutt und Asche legen will? Bomben, guter Mann, ich brauche Bomben!" "Dann wird es Sie sicherlich freuen zu hören, dass die Triebwerke des ARC-170 neuerdings fast doppelt so groß sind. Bombig, oder?" "Hmm, zugegeben, das hört sich interessant an. Ist das Raumschiff denn dadurch schneller?" "Nein." "Manövrierfähiger?" "Nein." "Ich weiß es, die Motoren verbrauchen jetzt weniger Kraftstoff!" "Äh, nein ..." "Oh, ich verstehe. Wie praktisch." *seufzt* "Wie Sie sehen, lassen sich die Raketen ganz einfach mit einem Fingerdruck abschießen." "Und wie soll ich während des Fluges meinen Finger da unten hinbekommen?" "Nun, wir haben hier ein Loch im Cockpit unmittelbar unter dem Pilotensitz eingebaut. Wegen des Vakuums lässt sich diese Funktion jedoch nur in der Atmosphäre verwenden. Für den Weltalleinsatz hat der Hersteller eine Hightech-Verschlusstechnik für das Loch ersonnen: Sie legen einfach diese Holzplatte über das Loch, wenn Sie einen Planeten verlassen. Genial, nicht wahr?" "Unglaublich." "Sage ich doch, sage ich doch."


    "Oh, fein, das ist also der Bordcomputer! Wie ist denn seine Rechenleistung?" "Ich muss Sie leider korrigieren, mein Herr, das ist nur ein Konsolenaufdruck. Der ARC-170 ist ein Gefährt für Experten. Hier muss der Pilot noch selber den Kurs berechnen und zielen. Der Hersteller hat Wert darauf gelegt, keinen unnötigen Schnicksack einzubauen. Deshalb gibt es auch keine beqeuemen Ledersitze." "..." "Sehen Sie?! Das ist die neue Nase. Da läuft nichts, nicht mal bei einer Erkältung!" "Und dieses Stück kommt ganz vorne an den Bug. Damit sieht der ARC-170 so aus, als hätte er sich eine blutige Nase geholt. Höhöhö!" "Habe ich es nicht gesagt? Blutrote Steine. Nase. Blutige Nase. Lustig, was?"


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    //Endor Rebell schrieb: Wie gesagt du solltest Sit-Up-Comedian sein.


    Sehr guter Vorschlag. Ist auch viel bequemer als Stand-Up-Comedian ^^ :rofl


    //Ingrimmsch schrieb: WENN DU NICHT BALD WEITERMACHST BRING ICH DICH UM! xDDD).


    Solche liebevollen Worte sind es, die mich jedes Mal dazu motivieren, hier im Forum mein Bestes zu geben. Ich mache das nicht etwa aus Angst um mein Leben, Quaaaatsch ....


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    "Sagen Sie mal, wenn ich mir die Frage erlauben darf: Wozu benötigen Sie eigentlich so einen modernen Weltraumjäger wie den ARC-170 Starfighter 8088? Ich meine, natürlich, er sieht toll aus in der Einfahrt und die Nachbarn werden Augen machen, wenn Sie nicht gerade deren Gartenzäune torpedieren, aber ganz unter uns: Für denn alltäglichen Transport würde es doch auch ein T-16 Skyhopper, Registrierungsnummer 4477, tun, oder?" Käufer murmelt etwas Unverständliches. "So sprechen Sie doch lauter, guter Mann!" "Ich gehe in meiner Freizeit gerne Jedi jagen." "Ach so, warum haben Sie das denn nicht gleich gesagt! Ich bin ja selbst ein Hobby-Jedijäger. Kennen Sie denn noch Planeten, wo man mehr als eines dieser windigen Machthühner finden kann? Es wird ja leider immer schwerer für Leute wie uns, adäquate Jagdreviere zu finden. In den Galaktischen Nachrichten behaupten sie immer, dass die Jedi vom Aussterben bedroht sind, aber ich glaube, das ist alles nur eine Lüge, die vom Imperator verbreitet wird, damit er und sein Kumpel Darth den ganzen Jagdspaß für sich haben! Ach, das waren noch Zeiten, damals, als ich ein junger Klon war und es so viele Jedi gab, dass man gar nicht richtig zielen brauchte, um einen zu erwischen!"


    "Sehen Sie, die Arbeiten gehen gut voran!" "Das ist ja auch das Mindeste für die Unsummen, die dieses Projekt verschlingt. Aber sagen Sie mal, was sind denn das für Farbtupfer auf der Hülle? Hat Ihr Tintenfisch-Mann da etwa vor lauter Euphorie auf mein nigelnagelneues Raumschiff abgespritzt? "Aber wo denken Sie hin, mein Herr! Das ist jetzt der neueste Trend: Markierungen zu Aufkleben auf dem Cockpit. Sieht doch toll aus, finden Sie nicht?" "Naja, es sieht eher nach Mövenka*** aus ..." "Und die Blutspritzer an der Nase sind wohl auch aufgeklebt?" "Wie bitte? Ach so. Nein, das rote Zeichen bedeutet 'Baby an Bord' und der grüne Aufkleber weiter oben lässt sich mit 'Ich bremse auch für Vulture Droids' übersetzen."


    "Wusste ich doch, dass dieser Tintenfisch ein Tunichtgut ist. Sozusagen ein Tintengut. Oder so. Egal. Auf jeden Fall sitzt dieser Glibbermann in meinem Cockpit!" "Aber, aber, er führt lediglich ein paar Tests mit der Lenkung aus ..." "Und jetzt hat er mit seinem Lichtschwert auch noch zwei Löcher in das Cockpit gemacht!" "Wie meinen? Ach so, diese Öffnungen sind Teil des ursprünglichen Designs. Das sind ... Beschleunigungslöcher, ja genau!" "Ach so. Na dann." "Warten Sie nur, bis Sie das erste Mal mit diesem Baby im All herumschweben. Sie werden Ihr blaues Wunder erleben, wenn Sie aus erster Hand erfahren, welch phänomenale Auswirkungen diese Beschleinigungslöcher auf Ihr Reisevergnügen haben! Da wird Ihnen die Luft wegbleiben, garantiert!"


    "Wie lange wird das hier denn noch dauern?" "Sie meinen den Aufbau? Oh, wir sind fast fertig. Beim Klonprozess unserer Bauarbeiter haben wir darauf geachtet, das Faulheitsgen aus dem genetischen Code zu entfernen, das laut einer Studie des Schweinehund-Instituts für genetische Forschung die meisten Menschen besitzen. Zum Glück ist meine DNS unverstümmelt - ich lümmele mich also mal für den Rest der Zeit aufs Sofa. Kommen Sie mit?" "Aber gerne doch. Haben Sie vielleicht eine Tüte Chips?" "Sicher, sicher. Warten Sie, ich schalte schnell den 6.000 Zoll Fernseher ein - das republikanische Staatsfernsehen überträgt gerade den großen Vierkampf der Rasenden Falken aus der großen LSW-Arena!" "Tatsächlich? Wie faszinierend, ich liebe diesen Bausport!" "Aha, da sind sie ja endlich, die größeren Turbinen. Immerhin sehen sie ganz eindrucksvoll aus, auch wenn ihr Nutzen eher gen Null tendiert." "Ganz schön dicke Brummer, was?" "Die Kanonen? Ja, allerdings, diese Lasergeschütze sind ungefähr sechs Mal so effektiv wie im Vorgängermodell und außerdem ..." "Ne, ich rede doch von meiner Freundin. Hier, gucken Sie doch mal, da ist ein Foto." "Hui."


    "Tada, Ihr ARC-170 ist fertig! Sie können sofort ins Cockpit rutschen und durchstarten!" "Ach wissen Sie ... ich glaube, ich nehme lieber den Bus."


    Detailtreue: 2+

    Verglichen mit dem Original lässt sich kaum meckern. Die Sticker sind zwar nervig, sind aber wichtig für die Authenzität, die Flügel und Kanonen sind 1:1 übernommen, lediglich die Nase ist bei der Vorlage etwas kürzer und die Turbinen einen Tick kleiner. Außerdem ist zu bedenken, dass das Vorläuferset 7259 praktisch genauso aussieht und TLC nicht viel geändert hat.


    Minifiguren: 1

    Hier gibt es nichts zu meckern. Die beiden Klonpiloten sehen hinreißend aus, Kit Fisto ist auch sehr hübsch und der grüne Astromech-Droide ist eine nette Abwechslung zu den vielen R2-D2s, die sich in meiner Sammlung tummeln.


    Spielspaß: 3+

    Wollen wir mal sehen: Ihr könnt die Raketen abschießen (keine Bomben mehr), die Flügel wie beim X-Wing ein und ausklappen und das hintere Geschütz von der einen auf die andere Seite drehen. Das Set platzt vor Funktionen nicht eben aus allen Nähten. Schade finde ich außerdem als Sammler, dass TLC für diesen sehr breiten und sperrigen Jäger keinen Ständer mitliefert, so dass man den ARC-170 etwas platzsparender aufstellen kann.


    Preis/Leistung: 5

    70 Euro für knapp 400 Teile? Man könnte fast meinen, der ARC-170 wäre eines der irrsinnig teuren Exklusivsets Marke Solar Sailer. Nicht mal die zwei neuen Klonpiloten können dieses Manko aufwiegen.

  • 10186 General Grievous (Achtung, eklig ;) )


    Wir unterbrechen unser übliches Aufbaubericht-Programm für eine Werbesendung:


    Jetzt neu und nur für kurze Zeit im Angebot: Das Cyborg-Transformations-Set von Robotronics Mastersonics! Sie fühlen sich oft schlapp, sind unkonzentriert und haben Schmerzen in allen Extremitäten? Beim Blick in den Spiegel sind sie angewidert von fettigen Hautfalten und ungepflegten Haaren? Ihre Zähne verroten im Mund? Dann bestellen Sie noch jetzt das Cyborg-Transformations-Set und tauschen Sie ihren schwächlichen, den Elementen ausgesetzten Körper gegen einen aus unzerbrechlichem Duraniumstahl gefertigten Robotertorso aus! Die Vorteile Ihrer Verwandlung zum unsterblichen Cyborg sind eindeutig und wiegen den Verlust einiger Kilo Fleisch locker auf: Rechenprozessoren der neuesten Generation katapultieren Ihren Intelligenzquotienten in neue Höhen, fusionsbetriebene Motoren an allen Gelenken verleihen Ihnen übermenschliche Kraft und Agilität, und nicht zuletzt müssen Sie beim ersten Date mit einer heißen Braut nie mehr fürchten, dass Ihr Schweißgeruch die Herzensdame vertreibt - als Cyborg besitzen Sie keine Schweißdrüsen!


    Endlich ist er da, der Karton, der mein Leben verändern wird. Ich kann es gar nicht abwarten, meine spöttelnden Kollegen in der Firma mit meinem neuen Cyborg-Aussehen zu beeindrucken. Und was erst die Sekretärin des Chefs sagen wird, wenn sie mich so sieht! Das sieht sogar besser aus als die aufblasbare Puppe namens Emma, die ich mir letztens von Beate Uhse bestellt habe - meine einzige Freundin. Das Handbuch mit der Anleitung zur Glückseligkeit. Als ersten Schritt empfiehlt der Hersteller, dass ich mir mit dem mitgelieferten Küchenmesser die Haut abschabe. Klingt schlimmer als es ist, dafür muss ich als Cyborg nie mehr duschen.


    Ach wie nett, die Entwickler haben sogar an ein Namensschild gedacht!


    Die Komponenten sind ausgebreitet, jetzt geht es an die Konstruktion. Cyborg-Leben, ich komme! Ausführliche Studien des CPU-Instituts auf Coruscant (ComputerPieselnUnnatürlich-oft) haben ergeben, dass sechs von zehn Angehörigen verschiedener humanoider Spezies lieber ein Cyborg als ein Fleischsack auf zwei Beinen sein würden. Drei von zehn Teilnehmern wären am liebsten ein Backstein, was die Überfüllung der psychatischen Anstalten überall im Kosmos erklärt.

    Das Ergebnis ist damit eindeutig: Gerade mal zehn Prozent der intergalaktischen Bevölkerung sind mit ihrer Existenz als ein Wesen zufrieden, das zum Überleben nicht nur dem abscheulichen Prinzip der Verdauung von Nährstoffen folgen muss, sondern auch einen grauen Schwamm als Rechenzentrum besitzt, der wie ein verschimmeltes Stück Käse von einer Ecke des Schädels in die andere schwabbelt. Wir von Robotronics Mastersonics haben es uns zur Aufgabe gemacht, all diesen bemitleidenswerten Individuen ein besseres Leben zu ermöglichen: als physisch und psychisch überlegener Cyborg! Und das Beste: Jedem Transformations-Set liegt ein Schraubenschlüssel für die alljährliche Wartung bei, der in humanoiden Begriffen die Funktionen von Zahnbürste, Rasierer, Pflaster und Nagelschere in sich vereint!


    Autsch, vielleicht hätte ich mir doch erst das Fel... äh, die Haut über die Ohren ziehen sollen, nachdem ich den Großteil der Cyborg-Elemente verbaut habe. So brennt es ganz schön, wenn ich die einzelnen Teile montiere und überall gibt es rote Flecken. Egal, ein Wisch mit einem sauberen Tuch und schon glänzt mein künftiger Regenerationsständer in edlem Klavierlack-Schwarz. Seltsam: Immer wenn ich mich darauf stelle, komme ich mir wie auf einem Präsentierteller vor.


    Nie wieder muss ich mich auf die Suche nach abgeschnittenen Zehennägeln machen, nachdem ich diese abgeschnitten und irgendwo in die Wohnung geschnickt habe! Die leicht gebogenen Klauenfüße meines neuen Exoskeletts benötigen nur einmal pro Jahr Wartung und bieten überlegene Sprungkraft. Wenigstens brauche ich mir nie mehr Sorgen zu machen, dass meine Oberschenkel zu dick sind, um in die Jeans zu passen. Dunkelgrau und Weiß stellen zudem eine edle Farbkombination dar, mit der sich sicher so manches Cyborg-Weibchen anlocken lässt.


    Puh, das stinkt! Ich muss zugeben, dass mir für einen Augenblick schlecht wurde, als ich meine wichtigsten Organe herausreißen und in dem klinisch sterilen Nährstofftank in der Mitte meines neuen Torsos platzieren musste. Doch nachdem ich mich nicht mehr mit dem mehrere Meter langen Magen-Darmtrakt beschäftigen musste, verflog dieses Gefühl zusammen mit jedem Appetit. Wie oft haben mir andere Leute schon zwischen die Beine getreten! Als Cyborg habe ich dieses Problem nicht, denn dicke Stahlplatten schützen meine wenigen verbliebenen Organe und Geschlechtsteile habe ich schon gleich gar nicht ... hmm, ob das wirklich so eine gute Idee war?


    Bestellen Sie noch heute und erhalten Sie als Gratis-Zugabe einen automatischen Rückenkratzer im Cyborg-Greifarm-Design, eine durchsichtige Aufbewahrungsbox für Ihre überflüssigen Organe, die auf jeen Kaminsims passt, und ein prozessorgesteuertes Make-Up-Set, mit dem Sie den Wangen Ihres individuell gestalteten Cyborg-Gesichts genau den richtigen Farbton verpassen!


    Hübsches Kerlchen, was? Sogar meinen Drei-Tage-Bart kann ich dank des Konstruktionskit für die Gestaltung meines ganz persönlichen Cyborg-Gesichts in Form einer grauen Platte übernehmen. Die Fledermausohren sind dagegen gänzlich neu - ob ich damit wohl im Dunkeln "sehen" kann?


    Zwar produziere ich als Cyborg keine eigenen Gase, doch natürlich bin ich immer noch anfällig für anderer Leute unangenehme Gerüche - zum Glück liefern die Schläuche zu diesem Zweck frischen Rosengeruch in meine künstlichen Nasenlöcher.


    Eine Armee der Arme. Hihi. Zur Feier des Tages strecke ich mal alle Extremitäten meines neuen Körpers. Da kann der leere Fleischsack unter dem Tisch, der zuvor meine Existenz bestimmt hat, nicht mithalten! Neues Spielzeug: Als Cyborg wäre es natürlich Quatsch, seine Zeit damit zu verbringen, Computerspiele auf einem der eigenen Rechenkapazität unterlegenen Prozessor zu spielen - also hat Robotronics Mastersonics vier Lichtschwerter beigelegt, die ich künftig zur Entspannung durch die Luft wirbeln kann. Das stand aber nicht im Prospekt: Ich kann die Schwerter nicht richtig halten, weil die Servomotoren meiner Klauenhände die einzelnen Finger partout nicht beugen wollen. Also müssen die Apparate angesteckt werden. Ich werde gleich mal den Kundendienst wegen dieses offensichtlichen technischen Mangels kontaktieren!


    Ziemlich Ehrfurcht erregender Anblick, was? Endlich werden mich meine Mitmenschen respektieren! Obwohl ... irgendwie komme ich mir kleiner vor als vorher. Ääh, hallo Kundendienst??


    Und ich dachte, Schulterpolster wären zusammen mit den 80ern ausgestorben... Für den Fall, dass ich mal einen doppelseitigen Tennisarm habe, decken diese Polster die Schnittstellen ab.


    Ziemlich viele Extras für so ein kleines Exoskelett. Mir drängt sich mehr und mehr die Erkenntnis auf, dass die Werbung mehr versprochen hat, als das fertige Produkt hält. Ob das Kit ich wohl umtauschen kann?


    Detailtreue: 2

    Beine, Arme und Torso erinnern stark an die Vorlage, das Gesicht ist nicht ganz perfekt, vor allem was die Ohren angeht. Mal zum Vergleich. Ach ja: Kein Umhang!


    Minifiguren: -

    Ich fühle mich in meiner neuen Stahlhaut zwar ziemlich Mini, doch abseits davon sind keine Figuren in dem Set enthalten.


    Aufbau: 3+

    Nicht allzu spannend, einige Wiederholungen (Beine und Arme). Außerdem ist die fertige Figur reichlich instabil, besonders der Kopf (die Ohren brechen gerne mal ab, wenn man sie berührt).


    Preis/Leistung: 1

    60 € habe ich bezahlt - bei 1.085 Einzelteilen ein echtes Schnäppchen. Ursprünglicher Verkaufspreis war 90 € - das ist immer noch gut, angesichts des Fehlens von Figuren aber relativ gesehen einen Tick zu teuer.

  • 10229 Winterliche Hütte & 3300014 Weihnachtsset


    26.12.2072, abends. Die Gans ist verspeist, der Baum beginnt zu nadeln und die aufgerissenen Geschenkverpackungen liegen im Papier- oder (in Härtefällen) Sondermüll. Kurzum: Die Weihnachtsstimmung beginnt, sich zu verflüchtigen. Auch im Hause Fansal. Doch der Älteste im zukünftigen Fansal'schen Haushalt hat den Jingle-Bells-Blues noch immer im Blut. Das ist seine Geschichte. Mehr oder weniger.


    Set: 10229 Winterliche (Fansal-)Hütte

    Themenreihe: Saisonale Sets

    Teile: 1.490

    Figuren: 8

    Unverbindliche Preisempfehlung: 99,99 €

    Erscheinungsjahr: 2012


    So, liebe Enkel. Pepsi, setz dich gerade hin! Phoney, bohr nicht immer in der Nase! Soll euch der Opa mal eine Weihnachtsgeschichte erzählen? Mit begleitenden Dias? Na dann hört mal zu und guckt hin: Ihr kennt doch bestimmt den Klassiker-Song Haus am See, in dem Peter Fox von seiner zukünftigen Bleibe erzählt - die sich in der Nähe eines Sees befindet, wer hätte es gedacht. Das war aber nie mein Traum. Jetzt, da ich alt und gebrechlich bin, bin ich ganz froh, dass ich mich vor 50 Jahren, im Dezember 2022, für ein anderes Altersdomizil entschieden habe. Eine Hütte im Schnee. Die würde sich bestimmt auch gut für ein schwungvolles Liedchen eignen. Doch bevor ich in die windschiefe Barracke eingezogen bin, stand erst einmal der Aufbau derselben an. Damals war das für mich ein Klacks, war ich doch jung, stark und schön. Beim Grundstückskauf lag so ein seltsamer Wisch in der Mappe mit dem Kaufvertrag. Bunt bedrucktes Hochglanzpapier - mit sowas würde ich mir heute, mit 76, den Hinter abwischen! Damals bewahrte ich es aber vorsorglich auf - man weiß ja nie.


    Der Einfachheit halber - ich will euch ja nicht mit einer langen Erzählung ohne Pausen quälen wie in Der Hobbit, Teil 46 (der erste Film mit Überüberüberüberlänge!) - habe ich den Aufbau meiner Hütte in mehrere Stufen unterteilt. Das hier war Stufe 1. Die Bagage kennt ihr vielleicht von alten Fotos. Der mit der Axt, das bin natürlich ich. Damals in meiner Shining-Phase. Das außen, das sind euer Vater und sein Bruder, als sie noch ganz klein waren. Nächstes Bild ... ach so, ihr wollt wissen, wer der Mann mit dem Overall ist? Keine Ahnung, der ist eines Tages einfach aufgetaucht und wollte nicht mehr gehen. Bis ich ihn zersägt habe ... Und hier sind wir alle noch mal von hinten. Komisch, auf dem Foto hat damals der Dorfpfarrer bestanden, der für uns die Aufnahmen gemacht hat. Er hat damals auch die Negative mitgenommen, kurz bevor er in San Francisco die zwei Knaben aus dem Kirchenchor geheiratet hat.


    Damals, als ich noch ein Steppke war, da gingen wir nie ohne Rettungsweste Skifahren. Das ist schon lange her, damals wohnte ich mit meinen Eltern in einem Spielzeugladen. Und das ... Moment mal, wer hat denn wieder meine steingrauen Manschettenknöpfe geklaut? Damals waren die brandneu und ich hatte solch wunderliche Teile noch nie zuvor gesehen! Na egal. Damals, als ich mit dem Hausbau begann, lag auch Schnee. Also habe ich erst einmal ein Iglu gebaut. Und weil mir so kalt war, habe ich drinnen einen Ofen errichtet. Nein, fragt mich jetzt bitte nicht nach dem Sinn dahinter, liebe Kinder! Nein, Pepsi, ich weiß selber auch nicht mehr, was ich mir dabei gedacht habe. Ja, Phoney, die Eule sitzt immer noch da draußen auf dem Iglu. Inzwischen ist sie aber ausgestopft. Mir ging ihr geständiges Gegurre in der Nacht auf die Nerven. Merke: Eine doppelläufige Schusswaffe löst alle Probleme! Damals war ich noch voll auf Zack und ein geschickter Handwerker. Mir ist es sogar gelungen, das Dach des Iglus abzunehmen, ohne dass die Wände zusammenbrechen. Toll, gelle, Kinder? Mit weit aufgerissenen Augen starren die beiden Enkel durch ihre wuscheligen, vom Hausroboter frisch frisierte Haarsträhnen hinauf zum gebrechlichen Großvater Fansal. Selbiger sitzt in dem abgewetzten Ledersessel am Fenster und stopft seine rauchlose iPfeife, während er mit dem linken großen Zeh den im Fußboden eingelassenen Touchscreen bedient und die Ergebnisse der Speedball-Liga checkt.


    Ach ja, unser erster Kombi! Warum ich ihn Kombi nenne? Na weil er so eine schöne Farbkombination aus Dunkelblau und Beige besaß! Dabei war ich am Anfang ziemlich enttäuscht - der Verkäufer hatte doch glatt vergessen zu erwähnen, dass der Motorblock extra kostet! Dafür gab es diese Dinger hier inklusive ... Türen nannten wir die damals. Das war natürlich noch vor der Erfindung der sich automatisch öffnenden Auto-Käseglocke. Damals musste man beim Fahren auch noch in Rückspiegel gucken. Heute gibt es ja nicht mal mehr ein Lenkrad! Ach ja und der Schnee auf Straßen und Bürgersteigen wurde natürlich nicht in Sekundenschnelle von Nanobots vernichtet. Deshalb brauchte ich einen Schneeflug, um den Bauplatz erst einmal frei zu räumen. Der prangte im Winter vorne am Auto ... und im Sommer blockierte er die Ladefläche. Ja, ich bin damals tatsächlich nie auf den Gedanken kommen, das Ding in den Schuppen zu stellen, anstatt ihn immer in der Gegend herumzufahren. Verrückt, ich weiß, liebe Kinder.


    Aber genug davon. Kommen wir doch lieber mal zu unserer Holzhütte. Ja, Phoney, das ist der große Haufen Feuerholz hinten im Hof, um deren Gebrauch als Winterquartier sich Eichhörnchen und Igel regelmäßige Gefechte liefern. Das ganze Holz habe ich damals gebraucht. So konnte ich meine Aggressionen mit der Axt ausleben und habe keine Toilettentüren mehr aufgehackt, während eure Mutter auf der anderen Seite stand und panisch schrie. Naja, auf jeden Fall geschah das nicht mehr so häufig wie vorher. Ein Dach durfte nicht fehlen - ebenso wenig wie ein Fenster. Ich musste ja ab und zu auch mal nach draußen gucken und Ausschau nach der Polizei halten, während ich im Inneren des Schuppens Leichenteile ... äh, Holzscheite zersägte. Für den Fall, dass die Polizei Feuerholz benötigte. Okay, lasst uns das Dia schnell überspringen, das ist nur das Dach. Spannend. Am Ende sah das Häuschen so aus. Ganz schnucklig, fand ich damals. Und (noch) ohne Verwesungsgeruch. Und innen war immer alles picobello aufgeräumt. Aktuelle Studien legen übrigens nahe, dass 90% aller Massenmörder penibel auf Sauberkeit achten. Wollte ich euch nur mal erzählen. Vielleicht könnt ihr damit ja mal die Lehrerin im Skype-Klassenzimmer beeindrucken.


    Oh, meine erste Kettensäge. Zweckmäßig und handlich, wenn auch nicht allzu schön und in der falschen Farbe. Ich merkte damals bald, dass ich das strahlende Rot frisch aufgeschlitzter Kehlen bevorzugte. Guckt mal, wie stolz der Opa Fansal damals auf seine Kettensäge war. Hach ja, das waren Zeiten!


    Was, ihr wollt beim Anblick dieses Bildes jetzt auch unbedingt Schlitten fahren? Na gut, dann nehmt eure 3D-Brillen und fahrt ein paar Runden. Aber vor der Internet-Sperrstunde loggt ihr euch gefälligst wieder aus, dann fahre ich mit meiner Erzählung fort!


    Im nächsten Teil der Geschichte:

    - Wie Opa Fansal den Grundstein für seine neue Bleibe legte.

    - Warum Spielzeug früher, vor der Quanten-Technik-Revolution von 2042, viiiieeeel schöner und authentischer war, obwohl nur aus China-Plastik bestehend!


    "Opa, bist du tot?" Der alte Mann im Ohrensessel fährt erschrocken hoch, die Augen weit aufgerissen. Verwirrt schaut er zu den Enkeln zu seinen Füßen, die ihn neugierig anstarren (die Enkel, nicht die Füße, obwohl man in dieser modernen Welt mit all ihrer Spionagetechnologie nie ganz sicher sein kann). Nach einem Moment entspannt sich seine Haltung und ein zufriedender Seufzer entfährt ihm. Er räuspert sich und fährt mit seiner Geschichte fort - er hat nur ein kleines Nickerchen gemacht, das kommt schon mal vor in seinem Alter.


    Wo war ich? Ach ja, die kleine Holzhütte, mein Rückzugsgebiet, war also aufgebaut. Fehlte noch der Rest des Anwesens. Damals waren wir noch eine richtige Großfamilie. Von links nach rechts: Uropa Gorgonzola, mein kleiner Bruder Murks, eure Tante Irene und unsere asiatische Haushälterin. Ich sag mal so: Die meisten davon haben das erste Jahr nicht überlebt. War eben ein strenger Winter. Ich musste sogar mehrmals Benzin für die Kettensäge nachkaufen. Weil soviel Holz zu zersägen war. Natürlich. Und noch ein Rückenfoto: Mein Vater ist ganz verärgert, weil er sein Toupet abnehmen musste und Murks weint, weil ihm die Haare für das Foto kurzerhand abgeschoren wurden. Wächst doch alles wieder nach, keine Sorge. Sind ja keine Gliedmaßen ...


    Die Grundsteinlegung war Anlass für ein Familienfest. Nur mir war nicht nach Feiern zumute, denn das Fliesenlegen war ganz schön anstrengend. Mir schmerzten noch ewig lange danach die Finger. Als Erstes baute ich den Kamin ... danach kam die Küche an die Reihe - Spüle, Herd und Diele inklusive. Seht ihr, Kinder, das da hinten ist der Kamin. Eignet sich gut zum Verbrennen von Beweismitteln, habe ich mir sagen lassen. Und das da vorne ist die Kommode, in der ich die extra scharfen Messer aufbewahrte. Wenn ein schönes Feuer im Kamin prasselte, war das immer richtig heimelig damals. Die Flammen flackerten so hübsch und erhellten das ganze Wohnzimmer! Unser alter Sessel, damals war er noch beige, nicht rot gesprenkelt. Mein Vater hat immer da drin gesessen, der alte Stasi-Mitarbeiter. Eigentlich seltsam, dass er immer diese kapitalistischen amerikanischen Tageszeitungen gelesen hat. Wahrscheinlich wollte er nur den Klassenfeind ausspionieren. Wie es sich für ein deutsches Wohnzimmer gehört, hing natürlich das Ölgemälde einer Waldlandschaft samt röhrendem Hirsch an der Wand. Das gehörte damals zur Grundausstattung jedes Eigenheims!


    Unser Weihnachtsbaum war jedes Jahr ein Stück zu kurz. Das fiel mir aber stets erst auf, nachdem ich ihn aufgestellt und in diesem Fall fotografiert hatte. Kein Wunder, dass die Spitze so nie richtig zur Geltung kam! Wir haben dann einfach immer ein paar bunte Lichterketten drum herum gewickelt, die haben davon abgelenkt. Euer Ur-Opa hat sich natürlich immer beschwert, dass er zur Weihnachtszeit kaum Zeitung lesen konnte, weil ihm der Baum im Weg war. Dieser alte Nörgler! Geärgert hat er sich auch immer, wenn er in den Spiegel geguckt hat. Deshalb mussten wir den auf den Flur verbannen, der gleichzeitig unsere Küche war. Ja, Kinder, damals ging es ziemlich eng zu. Wir hatten ja nix! Außer unsere Socken, die wir für Weihnachten aufgehängt haben. Ich bin mir aber nicht mehr ganz sicher, ob sie dort am Kamin nur trocknen sollten oder ob wir den Ur-Opa mit dem Gestank aus dem Haus treiben wollten. Geklappt hat es auf jeden Fall nicht - aber der Gestank hat immerhin die Nachbarn ferngehalten. Das und der giftige Adventskranz an der Vordertür. Deshalb hat auch nie einer die Türglocke rechts daneben benutzt, obwohl sie ein richtiges Kleinod war.


    Auch sah das Haus von außen gar nicht so schäbig aus. Es war sogar richtig hübsch mit dem ganzen roten Weihnachtsschmuck ... und dem Schornstein, der tagein-tagaus qualmte. Beweismittel, ihr erinnert euch? Im Inneren war da noch das Murkszimmer, auf dessen Einrichtung ich besonders stolz war. Also nicht, weil sie Murks gewesen wäre. Nein, das war das Zimmer von Murks. Die undankbare Röhre hatte nicht nur als einziger in der ganze Familie ein Bett (Wie gesagt: Wir hatten damals ja nix!), sondern bekam auch noch jede Menge toller Geschenke zu Weihnachten. Als Ausgleich gab es aber keine Treppe, die nach oben in den ersten Stock führte. Murks musste immer von außen durch das Giebelfenster klettern, um in sein Zimmer zu gelangen. Ja, das waren harte Zeiten. Ihr Gören konnt euch das gar nicht mehr vorstellen, so verwöhnt seid ihr heute! Murks wurde auch immer verwöhnt. Er bekam alles, was er sich wünschte. Ein Modellflugzeug. Eine Katze. Einen Nachttisch. Eine Nachttischlampe! Unerhört so was. Wir konnten schon froh sein, dass wir im Wohnzimmer überhaupt Licht hatten. Dafür gab es ja den Kronleuchter. Der hing an einem dünnen Seil. Zu dünn, wie sich bald darauf herausstellte, als der Kronleuchter bei einem rein zufälligen Unfall auf meinen Vater fiel und ihn tödlich verwundete. Der Unfall hatte was mit einem geworfenen Hackebeil zu tun. Das flog einfach so durch die Luft – genau da wo das Seil war. Tja, Pech. Aber ich schweife ab. Guckt mal, eine Laterne!


    So, Kinder, jetzt muss der Opa erstmal seine Kehle benetzen, nachdem er so viel erzählt hat. Wo ist der Eierpunsch abgeblieben? Sachte stellen die von Athritis geplagten Klauenhände des Großvaters das Glas wieder ab, mit dem Handrücken wischt sich der Greis über die feuchten Lippen. Er drückt sich tiefer in seinen Sessel, so wie eine Echse sich in eine Felsspalte zwängt. Dann zupft er an der Decke, die auf seinem Schoß liegt und seine Beine wärmt, rückt den Stoff zurecht, während die Kinder zu seinen Füßen in der Nase bohren. Er räuspert sich, beugt sich wieder vor und fährt mit der Erzählung fort, die Stimme so rau und trocken, als hätte er seine Stimmbänder mit Schmirgelpapier bearbeitet, die einzelnen Sätze durch das Geräusch seines zischend entweichenden Atems getrennt.


    Der Bau meiner neuen Bleibe zog sich ganz schön hin, das Dach mussten wir mitten im Winter fertigstellen. Da hatte es natürlich zu schneien begonnen und alles war weiß. Ich weiß nicht mehr genau, warum ich für das Dach keine Schindeln verwendet habe, aber auf jeden Fall kam dabei so etwas heraus. Und dergestalt war die Rückseite dieses ersten Dach-Parts - ein zweiter folgte sogleich. Ganz wie versprochen, diesmal mit extra viel Schnee. Und wieder der gleichen Befestigungsmethode wie bei seinem Zwilling. Nägel und Schrauben werden einfach überschätzt, Gelenke sind die Zukunft! Seht ihr, Kinder, das hielt doch alles perfekt! Trotz des ganzen Schnees, der sich innerhalb kürzester Zeit auf dem Dach ansammelte.


    Ein schöner Erker für Murks' Zimmer durfte natürlich nicht fehlen ... Aber weil ich den kleinen Schlingel noch nie leiden konnte, habe ich einfach keine Öffnung ins Dach hinter dem Fenster gebohrt. So war das Fenster am Ende nur Dekoration. Immerhin konnte Murks so nicht rausspringen. Umgebracht hat er sich trotzdem. Ist mir beim Holzhacken einfach in mein Hackebeil gelaufen, dieser Irre. Aber lasst uns davon lieber nicht sprechen, Kinder. Guckt mal, mehr Schnee! Der lag selbst da hinten am Haus, wo überhaupt kein Dach montiert war - denn seht ihr, ein komplettes Dach konnte ich mir damals einfach nicht leisten. Also musste Murks unter offenem Himmel schlafen. Aber nur ganz kurz, denn kurz darauf war ja die Sache mit dem Hackebeil ...


    Weil bei Fertigstellung des Hauses eh schon fast Weihnachten war, habe ich gleich noch eine Lichterkette aufgehängt – später fand man unsere Haushälterin mit ihr um den Hals. Erhängt. Sie hatte wohl einen Spaziergang auf dem Dach gemacht.


    Das Foto hier entstand am Tag nach der Fertigstellung - seht ihr, wie das Sonnenlicht mich und meinen Holzschuppen einhüllt? Das war bestimmt ein Zeichen Gottes, keine Frage. Er war wohl zufrieden mit meiner Arbeit. Man könnte sagen, ich war in göttlicher Mission unterwegs - auch später, als ich mich als Rache-Engel verdingte ... Und das Ganze nochmal von hinten. Bevor ihr fragt: Nein, eine Rückwand war damals für das Budget einfach nicht drin. Immerhin haben wir so Baumaterien gespart. Zum Beispiel die hier, die blieben am Ende übrig . Keine Sorge, das rote da ist kein Blut. Das ist ... Senf! Äh, Ketchup, meine ich natürlich!


    Guckt mal, Kaminfeuer bei Nacht!


    Mit einem Knarzen wie von einem uralten, aber unbeugsamen Baum, der sich nur unter Protest im Wind wiegt, erhebt sich der Opa aus seinem Stuhl. "So, die Geschichte ist vorbei, Kinder.", sagt der Greis. "Aber Opa ...!", protestieren die Enkel. Energisch schüttelt der Großvater de Kopf und fährt sich durch das lichte graue Haar in trauriger Erinnerung an seine einst volle Mähne. Seine Hand sackt herab und sein Blick schärft sich, wirkt jetzt hungrig, als er die Enkel genauer betrachtet. Die Wangen so rot und blutüber... äh, blutdurchströmt vom warmen Feuer, die kleinen Händchen flehend ineinander verschränkt, während sie um ihr Leben - nein, die Fortsetzung der Geschichte betteln. "Da werden Erinnerungen wach", flüstert der wahnsinnige Massenmörder von einst.

    Dann, lauter: "Eure Zeit ist abgelaufen!" Die Kinder schauen erschrocken zum Opa hinauf, der plötzlich ganz gerade steht und vor ihnen aufragt, so groß wie eines der Monster aus ihren Albträumen. "Ich gehe jetzt in meinen Holzschuppen und hole meine Kettensäge. Und ihr, ihr Winzlinge werdet jetzt ... ganz schnell ins Bett gehen, sonst rufe ich eure Mutter! Ich muss heute noch Holz für den Kamin sägen, ihr Gören!" Und damit packt der Opa seine Enkel und scheucht sie in Richtung Kinderzimmer, den unwilligen Knirpsen ab und zu einen Klaps verpassend, sobald sie aus Protest stehen bleiben. "Menno, es ist doch noch viel zu früh, um ins Bett zu gehen", schmollt Pepsi, die kleine Schwester des Knaben Phoney. Der nickt und ergänzt: "Opa ist sooo ein Langweiler ..."

    ...

    ..

    .


    Und wenn sie nicht alle eines grausamen Todes gestorben sind, so lebt die Familie Fansal noch heute in ihrer Hütte im Schnee, einem beschaulichen Ort der Ruhe, die nur dann und wann vom Tuckern der benzinbetriebenen Kettensäge unterbrochen wird. Gelegen in einer malerischen Bergkulisse, erfreut die Hütte das Auge jedes Passanten durch ihre wunderbare Kombination herzallerliebster Farben. Wer das Privileg erfährt, über die Türschwelle treten zu dürfen, wird von der geschmackvollen Inneneinrichtung umgeworfen und muss zwangsläufig lächeln, wenn er den süßen Weihnachtsbaum oder die am leuchtenden Kamin aufgehängten Weihnachtsstrümpfe erblickt. Auch das herrlich altmodische Automobil in der Einfahrt verlockt sicher so manchen Kenner dazu, anerkennend mit der Zunge zu schnalzen. Kurzum, man könnte als unbeteiligter Beobachter fast meinen, der Weihnachtsmann selbst würde in dieser Hütte wohnen, so heimelig wirkt das Gebäude. Tja, da sieht man mal wieder: Der Schein trügt ...


    Im nächsten und letzten Teil der Geschichte:

    - So verliebte sich Opa Fansal Hals über abgetrennten Kopf in eine Frau auf einer Schlittenkutsche


    Set: 3300014 2012 Weihnachtsset

    Themenreihe: Saisonale Sets

    Teile: 109

    Figuren: 4

    Unverbindliche Preisempfehlung: -

    Erscheinungsjahr: 2012


    Dunkel war's, der Mond schien helle,

    Schneebedeckt die grüne Flur,

    Als ein Schlitten blitzesschnelle,

    Langsam um die Ecke fuhr.


    Und wer saß drin? Opa Fansals große Liebe, ist doch klar! Was, liebe Kinder, ihr fragt euch, warum ihr die Oma nie kennengelernt habt? Naja, da gab es diesen Unfall kurz nach der Geburt eures Vaters. Schreibt euch das hinter die Ohren: Kommt nie unangemeldet in meine Garage, wenn ich gerade mit Kettensägen jongliere! Die Flecken gehen nie mehr raus!


    Da saß ich also, allein und unterkühlt, auf einer Bank irgendwo im Nirgendwo, der Mond am Firmament, die Kettensäge in der Hand, das Herz schwer. Viele Jahre waren vergangen seit wir in unser prächtiges Haus in den schneebedeckten Bergen eingezogen waren. Und viele, viele Unfälle hatten die Familie Fansal seitdem heimgesucht. Tödliche Unfälle, die fast immer in Verbindung mit spitzen Gegenständen standen. Doch da, ein Lichtschein durchbrach die dunklen Wolken, die über meinem Kopf schwebten. Vom Mond natürlich, denn es war ja Nacht. Oder war es die Straßenlaterne neben meiner Bank? Und war das das Wiehern eines Pferdes, das da an meine Ohren drang? "Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?", rief ich in die Finsternis hinein. War es der Vater mit seinem Kind? Nein, es handelte sich um einen alten Wagenlenker, zwei unsägliche Knirpse und das schönste weibliche Wesen, das ich je in meinem Leben erblickt hatte. Selbst von hinten und mit Glatze war diese Frau noch wunderschön - wie ihr ja selbst sehen könnt. Ach ja, ein Pferd war auch noch dabei. Das sah auch ganz hübsch aus. Was das Pferdchen zog? Natürlich einen Schlitten, schließlich war es Winter und es lagen sieben Meter Schnee ... nebeneinander, versteht sich! Und in diesem knallroten, fast möchte ich sagen: blutroten Wagen meine Traumfrau. Das ist der Platz, an dem ich in dieser Nacht saß. Wenn ihr genau hinguckt, könnt ihr sogar noch meinen Hinternabdruck auf der Bank erkennen! An der schönen Lampe hing - passend zur Weihnachtszeit - natürlich noch die typische grün-rote Weihnachtsdeko. Und so sah es dann aus, als meine künftige Frau und die zwei Bälger (entfernte Verwandte meiner Liebsten) an meiner Bank vorbeikamen. Ich hatte mich natürlich rechtzeitig in die Schatten verdrückt und war dabei, meine Kettensäge zu ölen. Aber kurz darauf gab ich mich zu erkennen. und was soll ich sagen: Es war Liebe auf den ersten Blick und wir lagen uns - nach kurzer Verfolgungsjagd - sofort in den Armen! Hier noch ein Blick auf verwensenden Überreste, die nach dieser liebevollen Vereinigung übrig blieben. Und ein Blick auf unser Dorf, in das ich nach unserer ersten Begegnung meine zukünftige Frau entführte ... äh, einlud.

  • 7984 Bohr-U-Boot


    Set: 7984 Bohr-U-Boot

    Themenreihe: Atlantis

    Teile: 256

    Figuren: 2

    Unverbindliche Preisempfehlung: 29,99 €

    Erscheinungsjahr: 2011


    Ihre Freundin hat Sie mal wieder beim Nasebohren erwischt? Ihre Bekannten wechseln die Straßenseite, wenn sie Sie mit dem Finger im Nasenloch entgegenkommen sehen? Ziehen Sie einen Schlussstrich und geben Sie Ihrem rechten Zeigefinger den Laufpass: Der Riechkolbenbohrer XS-7984 hält Ihre Atemwege frei, ist von Stiftung Warentest mit dem Hygienesiegel für höchste Rotzsauberkeit ausgezeichnet worden und macht Sie mit seinem schicken Design bereits nach wenigen Anwendungen zum Stadtgespräch. Und das Beste: Nur bei einem von 100 Käufern führt die intensive Nutzung des XS-7984 zu Stirnhöhlenblutungen und Gehirnschäden. Also schlagen Sie noch heute zu und erhalten Sie zusätzlich gratis den Prototypen für den Ohrenschmalzbohrer XM-7649! Endlich ist es da, das Produkt, das mein Leben hoffentlich verändern wird. Schluss mit zerreißenden Taschentüchern beim Naseputzen, Schluss mit mitleidigen Blicken von Passanten und Schluss mit ermüdenden Fingermuskeln wegen zu heftigem Bohren. Der XS-7984 wird für mich ein neues Zeitalter einschneuzen ... äh, einläuten. Die Packung macht auf jeden Fall einen sehr professionellen Eindruck und zeigt das Meisterstück der Technik in Aktion, wie es sich durch überflutete Nasennebenhöhlen gräbt.


    Zwei Tütchen, eine Anleitung, ein paar farbenfrohe Aufkleber und eine Reihe einfacher Handgriffe; das genügt, um den XS-7984 entstehen zu lassen. Achtung, Bakterienalarm! Solche fiesen Krankheitserreger sind es, die schon bald nicht mehr an meinem Zeigefinger hängen sollen. Ihre dubiose Natur lässt sich auch nicht in der Rückansicht verschleiern. Und erst recht nicht in voller Montur. Das linke Bakterium sieht besonders Furcht einflößend aus. Wie gut, dass ich jetzt Hightech-Hilfe im Kampf gegen solche Schädlinge habe! "Kenne deinen Feind so gut wie deine Hosentasche", sage ich mir und betrachtete mir den Widersacher noch einmal ganz genau von hinten ... und von der Seite.


    Wäre die Sache mit der verstopften Nase nicht so ernst, ich würde die beigelegte Miniausgabe des XS-7984 als "goldig", "süß" und "putzig" bezeichnen. So sehe ich lediglich ein feines Handwerkszeug, um an die besonders schwer zu erreichenden Schmutzstellen in den Atemwegen zu gelangen.


    Wie links zu sehen, haben sich bereits ganze Bakterienkulturen, nein, Bakterienzivilisationen in meiner Nase angesiedelt. Die haben mittlerweile sogar den Bau von Tempelsäulen und die Herstellung von goldenen Rüstungen erlernt. Es ist also ganz offensichtlich höchste Zeit, dass da mal ordentlich gebohrt wird!


    Nasale Hygiene für jedermann! Der XS-7984 ist der Hit bei jeder Party und steigert bei regelmäßiger Anwendung nachweislich die Intelligenz - jedenfalls bei jenen Käufern, denen der Bohrer nicht Gehirn und Sehnerven in einem bunten Brei miteinander verquirlt. Und dann noch dieser unschlagbare Preis - gehen Sie noch heute in die Stadt und kaufen Sie einen XS-7984! Für Ihr Wohlbefinden, die Zukunft Ihrer Kinder und den Ruhm der Nation!


    Geronnene Bluttropfen aus meiner Nase? Nein, ungewöhnliche Teile, die beim Bau des XS-7984 zum Einsatz kommen! Es geht los. Mit dem versprochenen formschönen Design hat die Werbung nicht übertrieben. Damit sich der Nasenreiniger selbstständig durch den Schleim schaufelt, haben die Produktentwickler ihm zwei mächtige Turbinen spendiert. Hmm, so langsam wird mir ob der Ausmaße des Teils in Relation zur Weite meiner Nasenöffnung doch ein wenig mulmig ... Die Klappe spendiert zum einen Licht ... und deckt zum anderen den Laderaum des Gefährts ab. Schließlich soll der abgetragene Schleim mir ja nicht einfach aus der Nase laufen. Das wichtigste Handwerkszeug des XS-7984 sind diese beiden Greif- und Bohrarme. Die Größe des kegelförmigen Wühlapparats kommt mir bei genauerer Betrachtung dann doch ein kleines bisschen übertrieben vor. Erlaubt die Genfer Konvention den Einsatz solcher Massenvernichtungswaffen überhaupt? Ähh, hat das Ding auch eine Rückgabegarantie? Ich glaube, ich will mir damit doch nicht mein Riechorgan reinigen. Der Rammschutz an der Pilotenkanzel ist nicht eben dazu angetan, meine Bedenken zu mildern. Die letzten Vorbereitungen zur Reise ins Schnodderland sind abgeschlossen, auch der Mini-XS hat seinen Platz gefunden.


    Leute, ich hab es mir anders überlegt. Ich will dieses Monstrum gar nicht in meine Nase einführen, denn das Haifisch-Bakterium ist mir über die Jahre hin richtig sympathisch geworden. Also werde ich das Gefährt einfach wieder zerlegen und ... Was zur Hölle? Wieso drehen sich plötzlich die Turbinen? Und was ist das für ein sirrendes Geräusch? Oh, mein Gott, der Bohrer ist angesprungen! ES BEWEGT SICH! HILFE, MAMI ... AAAARGH!!!


    Auszug aus dem Polizeibericht: Nachdem die Beamten vor Ort die Wohnungstür aufgestemmt hatten, fanden sie die Überreste des seit zwölf Tagen vermissten Anwohners. In der Nähe eines kraterförmigen Lochs mitten im Gesicht des Toten befanden sich diese Schmutzrückstände. Eine Blutspur, die von der Leiche zur offenen Badezimmertür und in das Toilettenbecken führen, gibt den Ermittlern Rätsel auf.


    Sind Sie nach unserer Bilderpräsentation noch immer noch nicht von den Qualitäten des XS-7984 überzeugt? Dann senden Sie uns eine frankierte Postkarte mit Ihrer Adresse und unsere Mitarbeiter führen das Gerät kostenlos und zur Probe vor Ort in Ihre Nase ein! Aber Achtung, dieses Angebot gilt nur so lange, wie der Vorrat reicht und das BKA seine Ermittlungen bezüglich unserer Firmenpraktiken noch nicht abgeschlossen hat. Schlagen Sie also jetzt zu, denn der Preis ist heiß, das Modell schick und Ihre Nase schon bald nie mehr verstopft!

  • 7749 Echo Base


    Da ist sie also. Die Echo Base. Obwohl ... von einer Basis sieht man ja nicht viel, wenn man sich den quadratischen, wie immer reichlich aufgeblähten Pappkarton anschaut. Sieht mehr nach einem Geschützgraben, einem Laserturm, fünf Figuren UND EINEM TAUNTAUN (!) aus. Ein Blick ins Innere bestätigt schnell den ersten Verdacht: Ziemlich wenig Teile für rund 25 €. Auch wenn ich nur 20,95 bezahlen musste. Ausstattung: Mehr Mini als Maxi


    Tauntaun! HABEN! MUSS! MEHR!!! Coole Snowtrooper, dämliche Rebellen-Visiere


    Na gut, dann mach ich mich mal ans Aufbauen. Hab mir ja immerhin drei Stück davon bestellt und von allein bauen die sich schließlich nicht auf! Also ruckzuck an den ersten Bauabschnitt gesetzt, das Laser-MG. Das ist ein richtig cooles Ding, besteht zwar aus wenigen Teilen, ähnelt aber dem Original. Kreativ ist der Einsatz einer Peitsche als Kabel zum Energiegenerator. So, jetzt kommt also die "Echo Base" an die Reihe. Dass ich nicht lache. HAHA. Mist, jetzt hab ich ja doch gelacht. Egal. Baue ich also eine kleine Schneemauer/Schützengraben für die Rebellen. Passt zu diesen feigen Hunden, dass sie sich verstecken. Dagegen laufen die Snowtrooper furchtlos über das offene Feld und greifen den Feind von vorne an. Ja, ok, sie tragen weiße Rüstungen, um im Schnee nicht aufzufallen. Aber bestimmt nur deswegen, um die lokale Fauna wie die schreckhaften und unter Tierschutz stehenden Wampas nicht aufzuscheuchen. Das Imperium denkt auch an die niederen Lebensformen, jawohl! Doch wo war ich? Ach ja, Schützengraben: Das strahlende Weiß sieht klasse aus, die Schneeformation wirkt glaubhaft. Und es gibt Käseecken. Käseecken! Ich liebe dieses Set.


    Hinten ... vorne. Ach ne, andersrum! Ich dachte schon an den Tag, wenn die Rebellen vor dem Erschießungskommando stehen. DANN haben sie natürlich die Wand im Rücken. Doch jetzt verkriechen sie sich noch feige hinter ihrer unüberwindlichen, durch Beschuss per siedend heißem Laser unzerstörbaren Deckung aus ... gefrorenem Wasser. Und weil die Rebellen ja noch überhaupt nicht im Vorteil sind, bekommen sie auch noch einen riesigen Geschützturm spendiert. Ist aber irgendwo verständlich, schließlich braucht es zehn Rebellenverräter, um bei einem loyalen Soldaten des Imperiums auch nur eine Schürfwunde zu verursachen. Also fix den Turm aufgebaut und per labberigen Gummikabel mit der Schneemauer verbunden. Klar, Energie aus Schnee. Warum auch nicht, ist ja schließlich Science-Fiction.


    Lässt sich aufklappen, damit sich einer der hinterhältigen Rebellen darin verstecken kann: die Turmbasis. Lässt sich ebenfalls aufklappen, damit einer der abscheulichen Rebellen die Laserkanone selber steuern kann. Lässt sich ... ach Quatsch. Turm. Schießt. Bumm.


    Schnippraketen, die zur Abwechslung auch mal wirklich fliegen! Unheilige Allianz. Was denn, das war es schon? Tja, irgendwie schon. Und wie sieht es mit den Spielfunktionen aus? Schließlich schlummert auch noch in mir das Kind im ... äh ... Jungerwachsenen. Neben den erwähnten Schnippraketen gibt es auch noch was ganz Tolles. Eine super Idee. Echt klasse. Ein Katapult, mit dem man einen Rebellen wegschleudern kann. Das nie funktioniert. Und dämlich ist. Und überhaupt stinkt. Und sonst? Tja, irgendwie ist es ja doch ein ganz hübsches Set. Coole Figuren (wenn man die Visiere der Rebellen nach oben schiebt), ein TAUNTAUN (!), hübsches, an der Filmvorlage orientiertes Zubehör in Form des MGs und des Turms. Und ein Katapult. Ach ne, das ist ja kein Pluspunkt. Jetzt weiß ich es: Käseecken!


    So lässt sich die Hoth-Schlacht schon ganz gut nachspielen.


    Na toll, noch ein Extra-Doof-Visier. Aber dafür auch andere, sehr nützliche Teile. Käseecken, hoch sollen sie leben!


    Fazit: Ein Pflichtkauf für alle OT-Fans (also automatisch Fans von The Empire Strikes Back, dem besten aller SW-Filme ^^), die sich auch nur im Geringsten für Hoth interessierne. Wer gleich ein paar dieser Sets kauft (so wie ich, ich Irrer), der hat dann zwar Han Solo doppelt und dreifach, kann dafür die Teile aber wunderbar in einem Hoth-Diorama verwenden. Aufbau ist kinderleicht und in zehn Minuten geschafft, Spielspaß geht in Ordnung, Detailreichtum im Sinne der Authenzität ist sehr gut. Also: kaufen. Auch wenn es nicht DIE Echo Base ist.

  • 10188 Todesstern


    So, vor zehn Minuten habe ich den letzten Stein an meinem Todesstern platziert und damit eine fast zweiwöchige Odyssey beendet. Vorab sei gesagt: Wer noch detailliertere Bilder und Infos zum Aufbau dieses Monstrums sehen und lesen möchte, dem kann ich nur den Aufbaubericht von dernstme empfehlen. Ein wunderbares Review, das auf jeden Fall einen Besuch wert ist :)


    Jetzt aber zu meinem eigenen Aufbaubericht:


    Es war eine drückend schwüle Nacht Mitte Juni, als mir im Traum ein vertrautes Bild erschien: Eine riesige Lego-Piratengaleone schipperte durch das imaginäre Meer meines REM-Schlafes. Als ich am nächsten Morgen erwachte, war mir klar: Ich will wieder Lego bauen! Der Entschluss kam wie ein Blitz über mich und befreite mich von einer jahrelang unbewusst mit mir herumgeschleppten Last, die sich vor etwa zehn Jahren auf meine Schultern legte. Genauer gesagt an dem Tag, als meine Mutter eine meiner beiden riesigen Lego-Kisten verschenkte - UND ICH NICHTS DAGEGEN TAT!


    Ja, tatsächlich berührte mich dieses Sakrileg zu dem Zeitpunkt nicht sonderlich. Doch im Rückblick war dies der wohl schlimmste Tag meines Lebens, verlor ich damals doch meine kindliche Unschuld und wurde zu Mann. Mit zwölf Jahren, wohlgemerkt ... :rolleyes:

    Aber ich schweife ab. Zurück in die Gegenwart: Während ich auf der Suche nach den wunderschönen Piratenschiffen der 90er Jahre die einschlägigen Lego-Archive im Internet durchstöberte, fiel mir die Star-Wars-Sparte des Plastikspielzeug-Herstellers ins Auge. Zufälligerweise (Oder war es doch eher das Schicksal, das da seine Hand im Spiel hatte?) hatte ich nur wenige Tage vorher die Original-Trilogie zum wohl achten oder neunten Mal angeschaut. Wahrscheinlich hatte der Anblick des 10188 Todessterns deshalb so eine gewaltige, die Fundamente meines Glaubens ("Sei sparsam und gibt nur Geld aus für das, was du zum Leben brauchst.") erschütternde Wirkung auf mich. Mir war innerhalb der Dauer eines Wimpernschlags klar: DEN WILL ICH!!1111 ;)


    Nach einigen gescheiterten Auktionen war schließlich der Tag gekommen, als ich einen noch originalverpackten MSIB-Todesstern für den Spottpreis ("Haha", kommentiert die kleine, nagende Stimme meines finanziellen Gewissens in den Windungen meines Hirns.) von 380 € inklusive Versand ergatterte. Eine Woche später karrte die Postbotin das gewaltige Paket mit den Ausmaßen 59x50x17 Zentimeter ins Treppenhaus. Für mich ging ein Traum in Erfüllung (und ein Albtraum für mein Bankkonto). Achja, mein Rücken stand dem Erwerb des riesigen Baukastens auch eher skeptisch gegenüber - spätestens nachdem er dabei helfen musste, die schwere Kiste drei Stockwerke nach oben zu schleppen.


    In der Wohnung angekommen war der Moment der Wahrheit gekommen: Die Konstruktion des Todessterns konnte beginnen. Zu dumm, dass für die Errichtung einer den Ausmaßen des Planetenvernichters angemessenen Raumwerft kein Platz zur Verfügung stand - auf dem Esszimmertisch, den Kommoden und Schränken stapelten sich bereits Piraten- und Raumschiffe, Burgen, eine Unterwasserstation, ein Flughafen sowie ein Bahnhof aus Lego. Also musste der Boden herhalten: Ich öffnete die gewaltige Box und nahm die vier kleineren, weißen Pakete aus dem Inneren, um deren Inhalt auf den Boden zu zerstreuen. Mir strömten dutzende Plastiktütchen entgegen:


    Sofort war mir klar: Vor dem Aufbauspaß stand das langwierige Sortieren der einzelnen Bausteine. Und davon gab es eine Menge: 3803, um genau zu sein. Puh, da kriegt man ja glatt Muffensausen, wenn man das hört. 3803. 3-8-0-3. Dreitausendachthundertunddrei. Um mich von dieser hohen Zahl abzulenken, warf ich erst einmal einen Blick in die Bauanleitung, ein formschönes Ringbuch, dessen läppische Seitenzahl von 262 Blatt mit 193 Arbeitsschritten mir keine Angst einjagen konnte:


    Gleich auf der ersten Seite empfahlen mir die Lego-Fritzen, dass ich die Bausteine am besten nach Farben sortieren sollte. Gute Idee, aber selbst dann würde die Suche nach dem richtigen Teil noch lange Zeit dauern. Also besann ich mich auf mein genetisches Erbe: Mein Vater ist Steuerberater und beherbergt in seinem Büro geschätzte 6.000 Aktenordner. Bei so einer Menge von Akten muss man ein ausgeklügeltes Sortiersystem ersinnen, um den Überblick zu behalten. Zu dumm, dass mein Vater und seine Angestellten diese Vorstellung nicht teilen, daher herrschen im Büro recht chaotische Zustände. Doch ich schwor mir schon Sekunden nach meiner Geburt: Mich soll nicht dasselbe Schicksal ereilen! Ich erhebe mich über meine Genetik! Ich besiege das Chaos! ICH SORTIERE!!!!


    Das war vor einer Woche, am Tag vor meiner Abreise ins schöne Hessen, wo ich das Haus meiner Eltern hüten sollte, während diese ihre aufgequollenen Oberschenkel in luftiger Höhe trainierten und nebenbei noch eine Hochzeit besuchten. Es hatte schon etwas diffus Skurriles, diese Reise: Ich verließ Fürth in Richtung Norden und meine Eltern fuhren von Frankfurt am Main nach Süden, in eben jenes Bayern, das ich kurz zuvor verlassen hatte. Doch ich schweife (ein weiteres Mal) ab.


    Mein Sortierexperiment erlaubte mir zwar einen leichten Zugang zu allen Teilen ohne viel Herumsucherei. Doch leider schränkte es auch meine Möglichkeiten der Essensaufnahme dramatisch ein: Aufgrund einer Verknappung von Schüsseln mussten tiefe Teller als Auffangbecken für hellgraue, dunkelgraue sowie schwarze Steine und Platten herhalten. Somit war klar: Suppe würde in nächster Zeit nicht auf den (sowieso vollgestellten) Tisch kommen. Es sei denn, ich würde sie direkt aus dem Topf schlürfen. Auch auf frisch gebrühten Kaffee würde ich vorerst wohl auch verzichten müssen (siehe Mitte unten).


    Noch am Tag meiner Abreise brannte es mir unter den Fingernägeln: Ich wollte unbedingt anfangen zu bauen. So hielt es mich nicht lange im Bett; ich stand frühmorgens auf, um den Grundstein des Todessterns zu legen. Dabei schöpfte ich aus dem reichhaltigen Angebot der Steine, die mir zur Verfügung standen und hatte bis zur Mittagsstunde immerhin schon die erste Ebene der kugelförmigen Raumstation fertiggestellt:


    Stolz darauf, wenigstens einmal im Leben etwas geleistet zu haben, machte ich mir in Gedanken eine Notiz, meinem einstigen Kunstlehrer in der Zukunft Fotos der fertigen Konstruktion zu zeigen. Das wäre die passende Antwort auf seine beschämende Feststellung: "Peter, deine Skulpturen sind potthässlich." Aber solch späte Rache musste warten, denn für die nächste Woche war ich weit weg von meinem Todesstern und musste mir derweil in einem ziemlich mittelmäßigen Forum namens "Imperium der Beine" (oder so) die Zeit vertreiben. Und so wie ich in der Realität eine Pause von meinem Bauvorhaben nahm, so rufe ich auf hier kurz "Stopp!", um den Aufbaubericht später fortzusetzen. Bis dann.


    Part zwei: Der Bauwahn


    Diesen Montag war es soweit: Es ging zurück in die (neue) Heimat. Meine enge Wohnung begrüßte mich mit einem muffigen Geruch wie von drei toten Ratten (in Wirklichkeit war es nur eine und sie lag glücklicherweise in der Spüle). Beim Betreten des Wohnzimmers gleich der erste Schock: Mein Lego ist eingestaubt! Na gut, Schock ist vielleicht zu viel gesagt, schließlich sollte es niemanden überraschen, dass unser aller liebstes Spielzeug für den Job als hauptberuflicher Staubfänger prädestiniert ist.


    Dennoch machte ich mich sofort in Gedanken daran, ein komplexes Gerät zur automatischen Staubfernhaltung zu entwickeln - nur, um diesen Gedanken sofort wieder zu verwerfen, als ich meinen gerade mal zu einem Viertel aufgebauten Todesstern erblickte. Da war kein Staubkorn, kein Fussel, kein gar nichts auf den imperialen Steinen! Kein Wunder, hatte ich doch vorsorglich Imperator Palpatine auf der Couch platziert. Von dort aus bewog er mit mehr mit seinem stierenden Blick des Bösen als mit den aus seinen Händen schießenden Lichtblitzen jedes Staubpartikel zur Umkehr, das törichterweise Kurs auf den Todesstern nahm.


    Also flugs die Venator-Packung unter den Tisch geschoben, den anderen, ebenfalls gekauften Todesstern 10143 rasch dazu gestellt, und schon kann es mit dem Bauen weiter gehen. Dank seiner klaren, wiederkehrenden Strukturen wie den vier Pfeilern/Mauern, welche die gesamte Konstruktion tragen, baute sich der Death Star wie von selbst. Besonders viel Spaß machte die Inneneinrichtung der Ebenen. Als erstes stand die Müllpresse an, eine aus herrlich bräunlich-versifften Farbtönen bestehende Mulde mit aufeinander zu bewegenden Mauern und (genial!) Lego-Schrott:


    Eigentlich wollte ich am Montag nach der Fertigstellung der Müllpresse Schluss machen. Aber dann kam ich ins Sinnieren, dachte über das Leben, das Universum und den ganzen Rest nach, fragte nach dem Sinn meiner Existenz, kratzte mich am verlängerten Rücken, popelte in der Nase, konfrontierte mich selbst mit meinen verdrehten Ödipus-Phantasien ... und kam schließlich zu dem Schluss, dass fortan nur noch eine Aufgabe mein Leben bestimmen soll: ICH BAUE JETZT DIESEN VERDA***** TODESSTERN, JAY!!!!1111 :rolleyes:


    Ergo: Ich saß bis elf Uhr an meinem Schreibtisch. Neben mir ragte der halb vollendete Todesstern wie ein mythisches Wesen aus ferner Vergangenheit auf. Hinter mir nagten die Schatten an meinen Schultern. Und über mir schien ein helles Licht und eine Gestalt stieg hinab ... ach nein, das war nur die Lampe. Egal, auf jeden Fall flogen meine zittrigen Hände nur so von einer Schüssel zur nächsten, hoben Legosteine auf, bauten sie zusammen, blätterten die Seiten der Bauanleitung um, bis mein Daumen ganz blutig war - und am Ende des Tages kam dies heraus:


    Auch wenn mein Körper nach Schlaf verlangte, ein kleiner Spaß musste sein. Fasziniert von der unglaublichen Detailfülle des Todessterns gab ich Zimtschnecke-Leia die Gelegenheit, sich an Lukes Knabenkörper zu klammern und die Lianenpendeleinlage aus "A New Hope" zum Besten zu geben.


    Dienstag. Ein neuer Tag, eine neue Gelegenheit, am Todesstern weiterzubauen. Inzwischen war es zu so etwas wie einer Sucht geworden, das bisher größte Projekt meiner Lego-Geschichte zu vollenden. Schon kurz nach dem Aufstehen hatte ich dieses Verlangen ... ich konnte nicht dagegen ankämpfen ... es war einfach zu mächtig ... die dunkle Seite, sie ... argh ... Nein! ... Mami! ... ***

    ...

    ..

    .


    *mit abgehackter Stimme* MUSS! BAUEN! JETZT! NICHT! AUFHÖREN!


    Der Zellenblock. Kampf im Thronsaal


    Puh, nachdem das raus war, ging es mir schon gleich viel besser. Ich war tatsächlich in der Lage, den Todesstern für eine Weile wegzustellen (langsam wurde das Ding richtig schwer). Doch natürlich ging es am Abend weiter mit dem Austüfteln neuer cooler Details - erstaunlich, was sich die Leute von TLC alles einfallen haben lassen. Man kann jede Szene aus der OT nachspielen, die an Bord des Todessterns stattfindet. Es sei denn, ihr wollt die während des Rebellenangriffs panisch durch die Gänge rennenden Stormtrooper und TIE-Piloten sehen. Diese Lego-Designer hatten wohl zu viel Zeit. Und keine Freunde. Und waren nur mit sich selbst beschäftigt. Hey, das klingt gut; wie kann ich mich für einen Job bei TLC bewerben?


    Als alter Imperialer war es mir natürlich eine besondere Freude, die Salatschüssel ... äh, die Waffenphalanx, den Monsterlaser, den Todesstrahl zu installieren. Geh in Flammen auf, dämliches friedliebendes Aldebaran! Pah, jetzt ist es nicht mehr so toll, Pazifist zu sein, was? Als erstes verbindet man satte 16 Gelenke miteinander und bau allerlei Sachen darauf, unter anderem auch flügelförmige Platten. Danach wird das Ganze zu einem Ring geformt und die "Flügel" nach innen geklappt. Ich hatte es am Anfang falsch rum gebaut - verdammte Aufputschmittel, aber was will man machen, wenn Streichhölzer zwischen den Augenlidern nicht mehr genügen? Danach kommen die ganzen hässlichen (aber hier zum ersten Mal sinnvollen) neogrünen Steinchen und Antennen drauf - verflucht instabil, aber sieht cool aus. Die Schüssel befestigt man dann an einem ausgefuchsten Mechanismus, der es erlaubt, sie vertikal und horizontal zu bewegen.


    So, der Todesstern sah nun richtig Furcht einflößend aus. Gut so! Soll dieser Rebellenabschaum nur kommen - ein Schuss aus dieser Mörder-Weltraumpistole und schon kann Admiral Ackbar wieder mal "It's a trap!" schreien. *hinterhältiges Lachen an dieser Stelle einsetzen*

    Sollten natürlich irgendwelche vorwitzigen X-Wings versuchen den (leider nicht nachgebauten ;)) Lüftungsschacht zu torpedieren, benötigte die interstellare Waffenplattform eine Schwadron Jagdmaschinen. Oder eine Handvoll. Na gut, ich gebe mich auch mit einem einzigen TIE-Fighter zufrieden. Besonders, wenn es Darth Vaders persönliche Vernichtungsmaschine ist. Sehr coole Bauweise, besonders was die Biegung der Flügelspitzen anbelangt. In den Mini-Jäger passt gerade eben so noch eine Figur. Bitte einmal zum Trocknen aufhängen: Im Hangar steht ein hübsches Geschirr bereit, um den TIE zu verstauen, wenn er nicht im Einsatz ist.


    Und in der nächsten Folge lesen Sie:

    Das große Finale: Wird der Todesstern rechtzeitig fertig? Wie viele Steine bleiben übrig? Wann schläft Fansal? Und was machen diese pinken Kühe mit Flügeln vor dem Fenster? Sie erfahren es in Kürze.


    Part drei: Fiiinaale, ooohole, Fiiinaale ...


    Nachdem ich am Dienstag um Mitternacht schließlich den Arbeitsplatz verlassen und meine Minifigs in einem schützenden Kreis um den zu drei Viertel vollendeten Todesstern aufgestellt hatte, ging ich ins Bett - und träumte prompt von dem wunderschönen Klotz Plastik, der da auf meinem Schreibtisch stand. Nie erschienen mir süßere Bilder im Traum als die Vision dieser perfekten Kugel, in deren Inneren sich winzige Lego-Figuren Kämpfe mit Blaster und Laserschwert lieferten, während der Superlaser auf meinen 40-Zoll-Fernseher zielte und feuerte ... "Aaaah, nein, aufwachen!!!"


    Puh, das war aber ein fürchterlicher Albtraum. Um meine Nerven zu beruhigen stand ich früh auf und machte mich gleich daran, weiterzubauen. Schließlich sah mich der Todesstern bereits so vorwurfsvoll an. Es stimmte, ich hatte wirklich schon lange nicht mehr daran gearbeitet. Hatte ich ihn vernachlässigt? Sollte ich ihm vielleicht Blumen schenken? Pralinen? Oder doch einfach die typische Macho-Nummer abziehen, ihn mir schnappen und den Akt (des Bauens natürlich, ihr Ferkel!) schnell hinter mich bringen?


    Ich entschied mich für Letzteres und packte den Todesstern gleich mal grob an - um ihn zur Seite zu stellen. Denn nach Fertigstellung der oberen Zwischendecke stand als erstes der Bau der Turbolaser an. Die zwei Geschütze bauten sich praktisch von alleine, sehen aus wie direkt aus den Filmen importiert und lassen sich auf wunderbare Weise zur Seite und nach oben bewegen.


    Über genügend Feuerkraft verfügte der Todesstern mittlerweile, fehlten also nur noch drei Räume im obersten Stockwerk: Der Besprechungssaal aus "A New Hope", wo Vader diesen vorlauten Imperialen beinahe erdrosselt. Der Kontrollraum für den Super-Mega-Gedöns-Todesstrahl-Über-Laser. Und ein kleiner Wachraum, in dem sich die Stormtrooper an die Wäsche gehen ... äh, sich entspannen können. Doch bevor ich mich an deren Konstruktion wagte, warf ich einen Blick auf meine Vorräte an Steinen. Und fragte mich: Wo sind all die schönen Teile hin? ;( Na egal, ich musste wohl oder übel mit den nur noch geschätzen 200 Steinen auskommen. War ja auch nicht mehr viel zu machen. Also flugs Vader und General Tarkin zum Plauderstündchen im frisch gebauten Konferenzraum gebeten:


    Hmm, ich brauche unbedingt noch ein paar imperiale Offiziere, damit der Raum nicht ganz so leer aussieht. Und natürlich, damit Vader jemanden hat, den er erwürgen kann. Der Junge braucht mal wieder ein Erfolgserlebnis, in letzter Zeit sieht er so traurig aus. Vielleicht deshalb, weil George Lucas nachträglich seine Augenfarbe geändert hat. Wer weiß.


    Die anderen beiden Räume waren schnell fertiggestellt, sind auch nicht so spannend wie der Rest. Dafür gab es am Ende noch mal eine positive Überraschung. Denn gerade als ich dachte, wie schade es doch ist, dass der zentrale Aufzugsschacht hohl ist, beauftragte mich die Bauanleitung damit, einen Fahrstuhl zu bauen, mit dem man von ganz unten nach ganz oben fahren kann. Jippie! Danke, TLC!


    Kaum war das Seil für den Aufzug verlegt und die große runde Platte als Abschluss des Todessterns oben drauf gebatscht, da war der Bauprozess auch schon zu Ende. BAM! Einfach so. Aber, aber ... ich will doch noch weiterbauen! Ich MUSS weiterbauen! Wieso zittern meine Hände? Ist das Blut, das aus meiner Nase kommt? Argh ... örks ... Puh. Tief ein- und ausatmen. Du kannst die Sucht besiegen. Tschaka, du schaffst es. Und ich habe es tatsächlich geschafft. Also den Todesstern aufzubauen. Die Bausucht habe ich noch nicht so ganz unter Kontrolle - es juckt mich in den Fingern, diesen Venator aufzubauen. Mein Sternenzerstörer liegt ja leider bei meinen Eltern (Versand erfolgte zu spät - dämlicher eBay-Verkäufer). Aber das muss warten. Hier erst einmal die Bilder vom fertigen Monstrum:


    Eine Seite. Andere Seite. Vermittelt gut die Proportionen ^^


    Der Ruheplatz des Todessterns (wer braucht schon so einen dämlichen Globus?).


    Damit wäre ich mit meinem Aufbaubericht am Ende angelangt. Kurz gesagt: Der Todesstern 10188 ist ein fantastisches Produkt und trotz seines exorbitanten Preises jeden Cent wert. Allein mit dem Aufbau hatte ich mehr Spaß als mit so manchem anderen Set insgesamt, und dann bietet das Ding ja auch noch so unendlich viele Spielmöglichkeiten.


    Kurze Wertung im Notensystem:

    Spielspaß: 1

    Detailgetreue: 1

    Preis/Leistungsverhältnis: 2+

    Figuren/ Zubehör: 1


    Ach ja, TLC bekommt von mir auch eine Eins. Warum? Weil ich noch ein paar Extrateile für mein Geld bekommen habe:

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    "Nach den Anstrengungen des Todesstern-Baus begleitet Darth Vader Opa Palpatine auf einer Spazierfahrt in die imperialen Gärten auf Coruscant, wo Seine Majestät beim Vögelquälen entspannt."